..der Stressreport 2012 (Stressreport Deutschland 2012, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Januar 2013):
Da ist er wieder, der Stressreport 2012! Der zweite nach 2006. Und siehe da, welche Überraschung: Arbeit wird immer anstrengender! Aber nicht körperlich, sondern psychisch! Die Zahlen für psychische Erkrankungen explodieren regelrecht. Das alarmiert die Verfasser bzw. deren Auftraggeber des Stressreportes natürlich! Oh Schreck! Ausbeutung macht krank! Wer hätte das gedacht? Haben wir nicht alle gedacht, das es unserer Gesundheit dienen würde, wenn wir uns 8 und mehr Stunden täglich von einem missgelaunten Chef oder Chefin zu einer sinnentleerten Tätigkeit knechten lassen? Der schnöde Mammon macht es möglich. Schließlich müssen wir alle unsere Hypothek zurückzahlen und wollen Urlaub im Süden machen. Und ein neuer Flachbildschirm wäre ja auch nicht schlecht. Da muss man eben die Augen schließen, wenn man ganz zufällig mitbekommt, wie der Chef durch seine Unfähigkeit seinen Aktionären einen Millionenschaden zufügt.
Und so werden wir zum „Klappe halten“ erzogen und „peu á peu“ in den bürokratischen Mühlen des Verwaltungsbetriebes zerrieben, schleppen uns von Wochenende zu Wochenende und brennen schließlich aus, weil wir uns einbilden, nichts an all dem ändern zu können und alles runter schlucken zu müssen.
Das ist ebenso richtig wie falsch. Denn: Natürlich kann der Einzelne auf den ersten Blick nicht all zu viel ausrichten, erst recht nicht eingefahrene Verwaltungs- und/oder Unternehmensstrukturen aus den Angeln heben. Allerdings gibt es die „Trotzmacht des Geistes“, wie es der berühmte österreichische Psychologe Viktor E. Frankl einst nannte. „Wir müssen uns von uns selbst nicht alles gefallen lassen!“ war seine bahnbrechende Erkenntnis. Darum: Versuchen Sie es doch einmal mit „zivilem Ungehorsam“ und kämpfen Sie gegen verkrustete Strukturen an, die unsere Demokratie gefährden! Vielleicht finden Sie ja ihren Spaß daran?